Mehr sein

Mein Mageninhalt ergießt sich im Becken der Toilettenschüssel. Ich erkenne das Essen vom Vortag. Buchstabensuppe. Und mir wird deutlich, dass ich etwas sinnvolleres gekotzt habe, als du auch nur im Ansatz von dir gibst. All diese Ausflüchte und das Gerede vom Unmöglichen. Wenigstens ein Ziel habe ich erreicht. Die inneren Wunden mit dem Alkohol desinfiziert.

Ich lasse mich auf’s Bett fallen und reihe mich in die Warteschlange für den Schlaf ein. In meinem Kopf wird eine Stimme laut. Der nächste freie Traum ist für Sie reserviert.

Doch bis es soweit ist, sage ich dich auf. Eigenschaft für Eigenschaft. Denn ich habe dich auswendig gelernt. Dich und deine Farbexplosion an Persönlichkeit.

Schön. Etwas dunkel. Jedes Wort ein Treffer. Verwinkelt. Doch vor allem eines: warm. Du bist der, der meinen Kopf fickt. Bei dem ich Zuhause bin. Bei dem mein Bauchweh aufhört und jeder Zweifel zerrinnt. Durch dich, habe ich zu mir gefunden. Dem leicht verkopften Mädchen, welches stets ein Lächeln auf den Lippen trägt. Das in ihrem Kopf so viele quirlige Gedanken vereint, dass sich das Leben anfühlt wie eine nicht enden wollende Achterbahnfahrt. Das Mädchen, das Röcke trägt, Bier aus der Flasche trinkt und von verschmierten Kirschmündern träumt. Welches der Magie der Bücher erlegen ist, aber dabei nie vergisst, ihre eigene Geschichte zu schreiben.

Von Anfang an wolltest du in mein Herz. Und nie wieder raus. Du hast mich verliebt gemacht, aber erst als du mir den Rücken kehrtest, habe ich dich geliebt. Erst ein bisschen. Dann ein bisschen viel.

Mir fehlen die Worte. Deine.