Frustabo

Jolene. Ein jeder von uns kennt sie. Denn ein jeder von uns trifft sie. Irgendwann. Die Frau, mit der man nicht mithalten kann. Jedem zeigt sie sich anders. Und doch bleibt eines immer gleich. Wir stehen in ihrem Schatten. Ganz gleich wie groß die Schritte sind. Egal wieviele Sprünge wir uns entfernt glauben. Sie findet einen. Erwischt eiskalt. Mitten ins Herz. Man ist ihr ausgeliefert.

Sie hat mich stets an eines dieser Hochglanzmagazine erinnert. Elegant modern. Jede Seite an ihr war interessant. Sie hatte immer was zu berichten. Konnte unterhalten. Ich hingegen bin schon lange ein Mängelexemplar. Ein viel zu dicker Schinken der schon Staub angesetzt hat. Mit zerschlissenen Seiten, welche den Inhalt unkenntlich machen. Und der lädierte Ledereinband zeigt, dass ich schon durch viel zu viele Hände gegangen bin. Niemand hat es lange genug ausgehalten. Keiner kennt das Ende. Vielleicht ist es noch gar nicht geschrieben? Mein Zustand zeigt, dass ich mehr zu erzählen habe, als die Zeilen zu erkennen geben. Kapitel um Kapitel. Es gibt viel zu entdecken, wenn man sich an den rauen Einband erst einmal gewöhnt hat. Einer hat es gewagt. Er kann in mir lesen, zu jeder Zeit. Doch ich auch in ihm?

Ich weiß, wie er war, als sie noch in seinem Leben war. Liebevoll verkitscht. Sie lächelten von Fotos auf mich herab. Haben Liebesbekundungen ausgetauscht. Süßholz geraspelt. Mal mehr, mal weniger öffentlich. Doch ihre Verbindung war offensichtlich. Ihr Glück umso mehr.

Status: Jolene gets my man.